
Multifunktionsabdichtung Deponie Ihlenberg
Projekt Informationen
Baumaßnahmen
Deponie IhlenbergAuftraggeber
Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft mbH, SelmsdorfBauausführung
HEILIT Umwelttechnik GmbH, BremenOrt
Selmsdorf , DEPlanung
Umtec, BremenBauzeit
Mai 2012 bis April 2013, BA 2 bis Dezember 2015Verwendete Produkte
Projekt Details


Aufgabe
Das Betriebsgelände der Deponie Ihlenberg befindet sich im Nordwesten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Nordwestmecklenburg. Ziele der Baumaßnahme (MFA) sind:
- Bauliche Trennung des in der Stilllegungsphase befindlichen Deponieabschnittes DA 1 von dem aktuellen Verfüllbereich DA 7
- Herstellung der endgültigen Oberflächenabdichtung (OFA) für Teilflächen des in der Stilllegungsphase befindlichen DA 1
- Ergänzung der Basisdichtung für einen Teilbereich des aktiven DA 7
Im ersten Bauabschnitt wird auf einer Fläche von ca. 3,0 ha eine Multi-Funktionale-Abdichtung (MFA) erstellt. Der zweite Bauabschnitt weist eine Fläche von ca. 7 ha auf. Der Deponiekörper unterhalb der MFA setzt sich aus älteren, z.T. inhomogenen Abfallablagerungen zusammen. Hierdurch besteht die Gefahr, dass es in der mineralischen Komponente der MFA durch ungleichmäßige Setzungen zu unverträglichen Verformungen kommt und die geforderte Wasserdurchlässigkeit in der mineralischen Dichtung nicht eingehalten werden kann.
Lösung
Zur Sicherung der MFA ist eine, den statischen Anforderungen entsprechende Geokunststoffbewehrung mit Fortrac Geogittern vorgesehen. Durch die Anforderung des Geogitters wird die ausgleichende Wirkung der GTA unterstützt.
Die MFA besteht im Wesentlichen aus folgenden Komponenten:
- 100 cm Gas-, Trag- und Ausgleichsschicht (GTA)
- Geogitter Fortrac innerhalb der GTA
- 50 cm Mineralische Dichtung
- 2,5 mm PEHD-Kunststoffdichtungsbahn inkl. Dichtungskontrollsystem
- Schutzschicht
- 30 / 50 cm mineralische Entwässerungsschicht
Die Bemessung des benötigten Geogitters erfolgte durch die Anwendungstechnik von HUESKER nach DIN 1054 und EBGEO als Erdfall. Wesentliche Parameter für die Berechnung waren:
- Erdfalldurchmesser 1,5 m
- Längs- und Querdehnung des Geogitters < 3 %
- Überschütthöhe ca. 35 m
- pH-Wert von > 9
Als kritisches Verformungskriterium wurde zur Bemessung eine maximal zulässige Dehnung der mineralischen Dichtung von 3 % angesetzt. Gemäß EBGEO wurde der Nachweis nach dem RAFAEL-Verfahren für einaxiale Überbrückung eines erdfallgefährdeten Bereiches für den BAM zugelassenen Geogitters Fortrac geführt. Fortrac ist ein flexibles, extrem belastbares Geogitter. Es wird aus hochmodulen, dehn- und kriecharmen synthetischen Rohstoffen hergestellt, die von einem schützenden Polymer-Mantel umgeben sind.
Für den nachgewiesenen Geogittertyp wurden anschließend die projektspezifisch erforderlichen Verankerungsund Überlappungslängen ermittelt. Das Geogitter wird auf ca. 30 cm GTA verlegt und anschließend mit weiteren 70 cm GTA überdeckt. Dieses bewehrte Auflager bildet die Basis für den weiteren, lagenweisen Einbau von mineralischer Tondichtung, PEHD-Kunststoffdichtungsbahn, Dichtungskontrollsystem, Schutzschicht und Dränageschicht.
Vorteile
- Hochzugfeste Geogitter begrenzen Dehnungen der Tondichtung auf < 3 %
- Tondichtung wird vor Zugrissen geschützt und weist dauerhaft geringste Wasserdurchlässigkeiten auf
- Einbau erfolgt optimiert nach Verlegeplänen
- Geogitterlängen werden den Plänen angepasst geliefert und verringern den Verschnitt auf ein Minimum
- BAM-Zulassung vereinfacht das Genehmigungsverfahren für die Bauweise