
Basisabdichtungssystem für Reststoffdeponie
Projekt Informationen
Baumaßnahmen
Deponie HeinersgrundAuftraggeber
Stadt BayreuthBauausführung
TS BAU GMBH, NL Jena, als Generalunternehmer, F & T Müller, Ipsheim als FachverlegerOrt
Bayreuth , DEPlanung
Ing.-Ges. COPLAN AG, NL Weiden BEN Umwelt GmbHBauzeit
März bis September 2015Verwendete Produkte
Projekt Details


Aufgabe
Die Stadt Bayreuth betreibt in der Gemarkung Ramsenthal, Gemeinde Bindlach, die Deponie Heinersgrund. Seit 1994 wird die Deponie als Reststoffdeponie für Abfälle bis Deponieklasse II genutzt. Bisher wurden auf der 12 ha großen Fläche ca. 1 Million m3 Abfälle eingelagert. Der Altbereich der Deponie ist von einer Dichtwand umschlossen, die in den anstehenden Ton einbindet. Es war nur noch der Ablagerungsbereich für DK II Abfälle an der Nordostseite der Deponie betriebsbereit, der allerdings zu Ende ging. Durch die ausgeschriebene Baumaßnahme sollte neues Ablagerungsvolumen geschaffen werden. Der Deponieabschnitt A steht größtenteils auf gewachsenem Boden aus Sand und Sandstein. Gleichzeitig soll auf einem Teilbereich der (Alt-) Deponie (Deponie auf Deponie) zusätzliches Ablagerungsvolumen für Abfälle der Deponieklasse II geschaffen werden. Der Untergrund zum Übergang der später zu erstellenden Zwischenabdichtung/Basisabdichtung besteht jedoch aus alten Einlagerungen unterschiedlichster Zusammensetzung. Somit stoßen hier Bereiche mit unterschiedlichen Trag- und Verformungsverhalten aneinander.
Lösung
Die Stadt Bayreuth, vertreten durch das Tiefbauamt, führte unter Mitwirkung der Ingenieurgesellschaft COPLAN AG den Ausbau des Deponieabschnittes A mit einer Basisabdichtung nach den Vorschriften der DepV für Abfälle der Deponieklasse II durch. Die geplante Abdichtung der Basis im Bereich des Deponieabschnittes A erfolgte auf einer vorzuprofilierenden, natürlichen Fläche sowie auf einer Teilfläche der bestehenden Abfalleinlagerungen. Die Gesamtfläche betrug ca. 10.000 m2 in der Sohle und in den Böschungen. Die sich an die Basis anschließende Zwischenabdichtung im Westen wurde im Anschlussbereich erstellt ebenso wie der Übergangsbereich zu dem momentanen Verfüllbereich und späterer Oberflächenabdichtung im Norden.
Vorteile
Mit Hilfe des eingesetzten Fortrac Geogitters aus alkalibeständigem Polyvinylalkohol konnten die sich stellenden Problematiken für den Übergangsbereich von neuer Basisabdichtung auf die Altdeponie optimal gelöst werden. Die im Vorfeld durchgeführten Berechnungen ergaben eine notwendige Nennfestigkeit des Geogitters von 80 kN/m in Längsrichtung bei einer Bruchdehnung von kleiner 6 %. Gleichzeitig wurde für das Bewehrungsgitter eine dauerhafte chemische Beständigkeit (pH > 2 bis pH < 13) unter Lasteinwirkung gefordert, da es zum Kontakt mit Abfallstoffen bzw. belasteten Eluaten kommen kann.
Durch das extrem flexible Fortrac Geogitter war außerdem eine platzsparende und UV-geschützte Lagerung von 8 m langen Überständen für den späteren Bauabschnitt im Rand des Baufeldes perfekt möglich (ca. 0,5 m breit, ca. 2 cm hoch). Der Schutz der Kunststoffdichtungsbahn vor Beschädigung wurde mit dem BAM-zugelassenen Schutzvlies in Verbindung mit einem Recycling-Sand, d.h. mit bereits belasteten Abfallstoffen und ohne zusätzlichen Verbrauch natürlicher Baustoffe, erreicht. Der Schutz der Entwässerungsschicht vor eindringenden Feinteilen wurde mit dem Trennvlies erreicht. Somit konnte auf eine ansonsten notwendige, aber wesentlich stärker kornabgestufte Schicht, die das Deponievolumen verringert, verzichtet werden.