
Deichsanierung am Renchflutkanal
Projekt Informationen
Baumaßnahmen
DeichsanierungAuftraggeber
Regierungspräsidium Freiburg, Abteilung Umwelt / 53.1Bauausführung
Amann GmbH, SasbachOrt
Rheinau-Freistett , DEBauzeit
04/2011 – 07/2011Verwendete Produkte
Projekt Details


Aufgabe
Der als Hochsystem angelegte, rund 14,7 km lange Renchflutkanal in Baden-Württemberg nimmt das Hochwasser aus dem Oberlauf der Rench auf. Bodenmechanische und deichbautechnische Gutachten vom Ingenieurbüro für Bodenmechanik und Grundbau Dr.-Ing. Orth GmbH aus Karlsruhe ergaben, dass die zwischen 1936 und 1968 erbauten Deiche nicht den heutigen Regeln der Technik entsprachen. Zudem konnte die notwendige Standsicherheit bei Hochwasserabfluss nicht mehr gewährleistet werden. Als größte Schwachstelle erwies sich der in weiten Abschnitten fehlende Freibord zwischen dem höchsten Stauziel und der Deichkrone. Damit der Deich nicht überströmt wird, mussten die betroffenen Bereiche um circa 1 m erhöht und das Trapezprofil insgesamt verstärkt werden. Ausgelegt wurde das künstliche Gewässer für einen Hochwasserabfluss von 230 m³/s.
Lösung
Der sanierte, höhere Deichkörper verfügt über eine dauerhafte, funktionelle Dichtung bei deutlich verbesserter Kompaktheit. Hierfür wurden auf der Wasserseite Geosynthetische Tondichtungsbahnen (GTD) vollflächig in die Böschung eingebaut. Seine hohe Dichtwirkung entfaltet die GTD durch den kraftschlüssigen Verbund von robusten Trägerlagen und innenliegendem, quellfähigen Ton. Bereits bei geringen Auflasten entsteht so durch die Einkapselung des verwendeten Natrium-Bentonits und Quellungen infolge von Wasseraufnahme eine abdichtende Tonschicht. Die industrielle Fertigung der GTD garantiert eine gleichmäßig hohe, geprüfte Qualität und ist prädestiniert für zuverlässige und langfristige Deichabdichtungen. Die robusten wie auch dehnfähigen Träger- und Decklagen machten es möglich, den Verbundstoff ohne zusätzliche Schutzlagen direkt mit den vor Ort vorhandenen Bodenmaterialien in Kontakt zu bringen. Gleichzeitig konnte mit der speziellen rauen Oberflächenstruktur der GTD sowohl im Bauzustand als auch im Endzustand die notwendige Standsicherheit in den steileren Böschungsbereichen erzielt werden.
Vorteile
Die wirtschaftlichen Vorteile der GTD liegen auf Grund der großen Rollenbreiten (bis zu 5,10 m) bei einer hohen Verlegeleistung und einer reduzierten Anzahl von Überlappungen. Die werkseitig vorgefertigten Kanteneinstreuungen reduzieren das zusätzliche Aufbringen von Bentonitpulver vor Ort auf ein Minimum. Zudem ermöglicht die besondere Oberflächenbeschichtung eine Verlegung auch bei geringen Niederschlägen, wie Niesel oder kurzen Schauern, ohne vorzeitiges Quellen. Vor Ort konnten 2 Personen täglich rund 1000 m² der GTD einbauen.